Onsen in Japan mit Tattoo? So klappt es trotzdem! - Japanspecialist
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Onsen in Japan mit Tattoo? So klappt es trotzdem!
Onsen in Japan mit Tattoo? So klappt es trotzdem!
Tätowierungen sind in Japan seit langem ein Tabu, vor allem wegen ihrer historischen Verbindung zu kriminellen Kreisen. Aber keine Sorge – mit ein paar Tipps kannst du die beliebten heissen Quellen trotzdem erleben!
Obwohl es nicht verboten ist, kann dir der Zutritt zu manchen Orten aufgrund deiner Tätowierungen verweigert werden. Aber das sollte dich nicht davon abhalten, einen der besten Teile der japanischen Kultur zu geniessen: die sogenannten Onsen, heisse Quellen! Wir haben dir Tipps zusammengestellt, wie du trotz Tattoo das Beste aus deinem Besuch in Japan herausholen kannst.
Ein bisschen Geschichte
Du hast wahrscheinlich schon gemerkt, dass Tätowierungen in vielen heissen Quellen tabu sind. Diese Regel gilt nicht nur für Onsen, sondern auch für Schwimmbäder, Fitnessstudios, Yogastudios, öffentliche Bäder und sogar einige Strände und Arbeitsplätze. Es bedeutet nicht unbedingt, dass man mit Kriminalität in Verbindung gebracht wird, nur weil man ein Tattoo hat. Vielmehr ist es Teil der langen Tradition Japans im Umgang mit Tattoos. Früher wurden Tätowierungen mit Gangs assoziiert, was dazu führte, dass alle mit Tattoos abgewiesen wurden, um Probleme zu vermeiden.
Tätowierungen haben eine lange Geschichte in Japan, die bis in die Jomon-Zeit (bis 300 v. Chr.) zurückreicht. Ursprünglich wurden sie als Strafe verwendet. Später, während der Edo-Periode (um 1800 n. Chr.), wurden sie komplett verboten, weil sie mit Verbrechen in Verbindung standen. Erst seit 1946 sind Tätowierungen in Japan legal. Viele Touristen entscheiden sich dennoch, ihre Tattoos auf Reisen zu verstecken, weil sie die lokalen Bräuche respektieren wollen. Meistens werden diese jedoch nicht weiter beachtet. Aber Achtung: Manche Orte haben ein striktes Verbot sichtbarer Tattoos und es könnte dir sogar passieren, aufgefordert zu werden, den Onsen zu verlassen, da du dort unbekleidet bist.
Sind Tattoos in allen heissen Quellen verboten?
Die kurze Antwort: Nein!
Es gibt verschiedene Arten von heissen Quellen wie Onsen, Sento oder Rotenburo. Die meisten denken bei heissen Quellen an Onsen. Laut Definition handelt es sich bei einem Onsen um „heisses Wasser, Mineralwasser, Wasserdampf und andere Gase, die aus dem Untergrund aufsteigen“. Rotenburos sind heisse Bäder im Freien, die eine wunderschöne Aussicht auf das Meer oder den Wald bieten. Meistens wird tätowierten Personen der Zutritt zu diesen Einrichtungen verwehrt. Schau vorher auf der Website nach oder frag an der Rezeption, aber selbst ein kleines Tattoo könnte schon ein Problem darstellen.
Eine Möglichkeit wäre, das Tattoo mit einem Pflaster zu verdecken. Das ist üblich und es gibt spezielle Pflaster dafür, aber bei grösseren Tattoos könnte es schwieriger werden.
Sento sind öffentliche Badehäuser, deren Wasser nicht natürlich erhitzt ist, sondern künstlich erwärmt wird. In einigen Sento wird natürliches Wasser verwendet, in anderen Leitungswasser. Die gute Nachricht ist: Sie sind meistens für alle zugänglich! Leider sind sie bei Touristen weniger beliebt, was schade ist. Denn Sento bieten eine grossartige Gelegenheit, mit Einheimischen in Kontakt zu kommen und heissen Quellen trotz Tattoo zu geniessen. Achte einfach auf Schilder, die auf ein Tattoo-Verbot hinweisen, oder erkundige dich an der Rezeption.
Alternative Lösung: Private Bäder
Das ist wohl die ideale Lösung – selbst wenn du gar keine Tattoos hast. Viele traditionelle Hotels bieten private Bäder an, wobei die Regeln je nach Hotel variieren. In der Regel musst du beim Einchecken einen Termin reservieren, um dein eigenes Bad in Ruhe geniessen zu können – oft haben diese sogar eine atemberaubende Aussicht!
Nicht jedes Hotel verfügt über private Bäder, aber viele haben wirklich beeindruckende Einrichtungen. Wir empfehlen dir, mit einem unserer Berater zu sprechen, um das beste Angebot für dich zu finden. Sie helfen dir auch, eine Unterkunft zu wählen, die deinen individuellen Wünschen entspricht – sei es in Bezug auf besondere Ernährungsbedürfnisse, die besten privaten Bäder oder sonstiges.
Unserer Erfahrung nach hatte bislang niemand Probleme mit privaten Bädern, selbst wenn öffentliche Onsen Tattoos verbieten. Oft liegt die Sorge eher darin, dass andere Gäste sich möglicherweise gestört fühlen könnten, als dass dir tatsächlich der Zutritt verweigert wird.
Ein weiterer Beweis dafür, dass Onsen für alle da sind!
Ein tattoofreundliches Tool
In Japan gibt es eine Webseite, die dir bei der Suche nach den passenden heissen Quellen hilft. Diese Website listet Onsen und Sento und enthält Bewertungen von Besuchern zu ihren Erfahrungen mit Tattoos.
Das zuvor ‘Tattoo Spot’ genannte Tool Tattoo GO hilft dir dabei, Orte zu finden, die Tattoos verbieten. Nutzer können Bilder und Kommentare hinzufügen, um zu berichten, ob sie Onsen, Fitnessstudios oder Yogastudios besuchen konnten. Die englische Version der Seite ist zwar nicht perfekt, aber sehr hilfreich. Rote Farbcodes bedeuten, dass der Ort genutzt werden konnte, während orange anzeigt, dass Besucher abgewiesen wurden.
Hast du noch Fragen? Unsere Berater helfen dir gerne bei der Planung deiner Reise und berücksichtigen dabei deine persönlichen Bedürfnisse. Kontaktiere uns gerne, um mehr zu erfahren.